Frank Wiegand
Stadtwald & Klimainsel

Stadtwald & Klimainsel

Der Kelsterbacher Stadtwald ist in den vergangenen Jahrzehnten stark reduziert worden. Vielen von uns ist noch die Abholzung für die neue Nordwest-Landebahn des Flughafens in Erinnerung. Dabei wird uns immer bewusster, wie wichtig Bäume und die Umwelt insgesamt sind. Nicht nur Naherholungsgebiet ist mit dem Wald verloren gegangen, sondern auch Lärmschutz und grüne Lunge.

Auch aktuell wird wieder Kelsterbacher Wald bedroht, für die neue und verkehrstechnisch notwendige Regionaltangente-West. Diese S-Bahn-Linie soll das Nadelöhr S-Bahn-Tunnel (City-Tunnel) im Frankfurter Stadtgebiet entlasten und eine Nord-Süd-Verbindung zwischen Bad-Homburg, Eschborn, dem Flughafen und Neu-Isenburg schaffen. Kelsterbach wird an dieses Streckennetz nicht angeschlossen, soll aber nach derzeitigem Stand der Planung, Stadtwald im Bereich des Schwanheimer Knoten und parallel zur B40 roden. Hier positioniere ich mich klar gegen diese Streckenführung. Wir benötigen unseren Wald.

Auch der Stadtwald an der Nord-West-Landebahn hat in den vergangenen Jahren auf Grund des Klimawandels stark gelitten. Hier werde ich mich dafür einsetzen, diesen aufzuforsten mit Bäumen, die an die veränderten klimatischen Bedingungen angepasst sind.

Im Stadtgebiet benötigen wir mehr Grün, um den Auswirkungen des Klimawandels mit den Starkwetterereignissen entgegenzuwirken. Das Projekt Klimainsel Kelsterbach bietet hier einen guten Anhaltspunkt, wohin die Reise gehen soll. So wurde zusammen mit interessierten Bürger*innen eine Planung entworfen, wo und wie im vorgegebenen städtischen Raum einzelne Förderprojekte der Klimainsel umgesetzt werden.
 

Ganzheitlich nachhaltiger werden

Ganzheitlich nachhaltiger werden

Leider ist das Förderprojekt nur auf einen bestimmten Teil der Stadt, nämlich das Quartier zwischen Südlicher Ringstraße, Waldstraße und Mörfelder Straße sowie die Gebiete um Südpark und Staudenweiher, Gewerbegebiet Staudenäcker und die ehemalige Gewerbebahntrasse der RWE beschränkt. Mein Ziel ist es, weiter Förderungen für die weiteren Teile des Stadtgebiets zu finden, um am Ende ein ganzheitliches Klima- und Umweltkonzept für die Stadt Kelsterbach zu entwerfen.

Auch bei öffentlichen Bauten ist es mein Ziel, nachhaltiger zu werden. Für mich bedeutet das, dass Gebäude funktional und wenn möglich klimaneutral mit Energiegewinnung und Dach- oder auch Fassadenbegrünung sind. Darüber hinaus möchte ich Synergieeffekte zwischen Klima-, Umwelt- und Naturschutz nutzen. Durch das Anlegen von Grünflächen im Stadtgebiet kann man Starkwetterereignissen besser entgegenwirken, da es weniger versiegelte Flächen gibt, wodurch Regewasser besser versickern kann. Oder durch Baumpflanzungen und das Anlegen von vertikalen Gärten innerhalb des Stadtgebiets, die extremer Hitze entgegenwirken.

Auch unser Mobilitätsverhalten wird sich in den kommenden Jahren ändern, ja ändern müssen. Wie ich schon unter dem Punkt Mobilität schrieb, kann dies meines Erachtens nur durch ein verbessertes Angebot von alternativen Verkehrsmitteln passieren und nicht durch Zwangsmaßnahmen. Wichtig ist, bei allen Maßnahmen die Bürger*innen frühzeitig mit einzubinden und sie nicht von oben aufzustülpen. Denn der Klimawandel und seine Auswirkungen werden eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit sein.