Frank Wiegand
Verkehrwege an der Belastungsgrenze

Verkehrwege an der Belastungsgrenze

Kelsterbach liegt im Herzen Europas, Deutschlands und des Rhein-Main-Gebiets. Besonders deutlich wird dies, wenn wir uns die Verkehrsknotenpunkte in unserer Umgebung ansehen. Egal ob Autobahn, Flug-, Schienen- oder Schiffsverkehr, viele der wichtigsten Verkehrsrouten verlaufen in unmittelbarer Nähe zu unserer Stadt. Allerdings spüren wir auch, dass diese Verkehrswege an ihre Belastungsgrenzen kommen. Der motorisierte Individualverkehr, wie wir ihn seit Jahrzehnten kennen, kann zukünftig nicht mehr so weiterwachsen, wie bisher; im Gegenteil, er sollte, gerade auch aus umweltpolitischen Gründen zurückgefahren werden. Allerdings nicht, wie von Manchem gefordert über Zwangsmaßnahmen, wie Parkplatzreduzierung, Steuererhöhungen und Verbote, sondern über einen nutzerorientierten Ausbau von alternativen Verkehrsmitteln und- wegen. Mir ist es wichtig, dass Politik die Lebensrealität der Menschen im Blick behält. Was also möchte ich verändern?
 

Koordiniert neue Wege gehen

Koordiniert neue Wege gehen

Ich möchte in Absprache mit den zuständigen Verkehrsverbänden im RMV eine bessere Anbindung Kelsterbachs an die benachbarten Kreise erreichen. Eine Buslinie, die den unmittelbar an Kelsterbach angrenzenden Industriepark Höchst anbindet und dann bis zum Bahnhof Höchst weiterfährt, wäre für viele Pendler attraktiv.

Eine bessere Anbindung der Gewerbegebiete „Mönchhof“ und ehemaliges „Ticona-Gelände“ ist notwendig. Es erhöht die Attraktivität dieses Standorts für Gewerbe und Arbeitnehmer. Da gilt es mit den Verkehrsverbänden zeitnah Lösungen zu suchen.

Auch im innerstädtischen Verkehr möchte ich Alternativen ausbauen. Mein Ziel ist es dabei, zum einen, mit der LNVG als Betreiber der Buslinien im Stadtgebiet, einen Busverkehr on demand mit kleinen Fahrzeugen einzurichten. Quasi äquivalent zu den populären Anruf-Sammel-Taxis (AST). Im optimalen Fall, und dafür mache ich mich stark, werden diese Fahrzeuge mit alternativen Energieträgern, etwa Strom oder Wasserstoff, angetrieben.

Seit 2022 gibt es mit dem SiGGi ein On-Demand-Angebot, dass isch bewährt hat und eine gute Ergänzung zum öffentlichen Personennahverkehr zu günstigen Preisen bildet.

Bike- und Car-Sharing

Die bestehenden Gewerbegebiete „Langer Kornweg“, „Staudenäcker“ und „Im Taubengrund“ sind vom Bahnhof eigentlich gut auch mit Fahrrädern zu erreichen. Hier ist es mein Ziel, möglichst mit Partnern aus der Wirtschaft, ein Angebot von Leihrädern ggf. auch Leih-E-Bikes direkt am Bahnhof zu initiieren.

Ebenfalls im Bereich des Bahnhofs, stelle ich mir eine Möglichkeit des Carsharings vor. Um für Anbieter attraktiv zu werden, könnte man die städtische Verwaltung als Nutzer sowohl beim Carsharing als auch beim Leihrad-Angebot, hinterlegen. Dies wäre eine gute Ergänzung zum Jobticket für die städtischen Mitarbeiter. Der Bahnhof Kelsterbach, der im Zuge des weiteren Umbaus der Stadtmitte ja als Knotenpunkt auch für den Busverkehr dienen soll, würde so zum Mobilitätsknoten aufgewertet.